„Metropolitan“ und Multikulti sind die Vergangenheit

Aufgrund meines Berufes und auch durch meine sehr aufgeschlossene und an Technologie und Wissen orientierte Kindheit würde ich mich durchaus als offenen und zukunftsorientierten Menschen bezeichnen. Jedoch musste ich erkennen, dass es soziale und technologische Entwicklungen gibt, die der Menschheit insgesamt und insbesondere der sogenannten „freien Welt“ mittelfristig nicht nützlich sein werden.

Im Zuge der künftigen Entwicklungen tun wir alle gut daran uns wieder auf unsere Wurzeln zu berufen. Die von so vielen selbsternannten Intellektuellen als metropolitische und multikulturelle Gesellschaft postulierte neue Welt wird grandios scheitern. Wenn es nicht am Widerstand der Menschen scheitert, dann spätestens an so profanen Dingen wie der Finanzierbarkeit dieses Luftschlosses oder am Geldsystem selbst.

Diese Ideologie muss auf jeden Fall scheitern, denn Sie steht nicht auf dem Boden der harten Realität. Eine Ideologie dieser Art kann nur im luftleeren Raum, jedoch nicht in einer stark physisch geprägten Umgebung wie der unseres Heimatplaneten existieren.

Um unseren Familien und unserem Freundeskreis mehr Chancen bieten zu können, müssen wir uns auf frühere Zeiten besinnen. Als unsere Großeltern noch unabhängiger waren und ihre eigenen Gärten, ja sogar ihre eigenen Pflanzensorten von Generation zu Generation vererbten.

Manche unbeabsichtigten Pflanzenzüchtungen waren so ausgereift, dass Sie genau für den Bedarf einer Familie und deren ländliche Gegebenheiten perfekt geschaffen war. All dies ging bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts weitestgehend verloren.

Ob es nun gut oder schlecht ist sich damit zu befassen – Ich glaube fest daran, dass es für viele keinen anderen Weg geben wird. Wer einen Balkon oder eine Terasse oder ein Stückchen Land zur Verfügung hat sollte sich HEUTE darum kümmern! Lernen Sie wie Sie mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln der Natur wertvolle biologische Nahrung abtrotzen. Achten Sie darauf bei Ihrem Experiment EXTERNE Abhängigkeiten zu vermeiden. Unter EXTERNEN Abghängigkeiten ist jeder Gang zum Baumarkt und jede Bestellung im Internet gemeint.

Dünger kann hervorragend durch selbst gezogenen Humus ersetzt werden. Ein moderner Humusbehälter kann durch eine einfache Holzkonstruktion ersetzt werden. Ein Gewächshaus durch eine einfache Folie mit Holzgestell usw.

Dabei ist der Erhalt des wertvollen Saatguts ein schwieriges Thema. Das heutige Saatgut ist entweder Gen-kastriert oder im Rahmen einer speziellen Zuchttechnik (F1/F2-Samen) nicht mehr samenfest. Dabei überdauern manche Samen bei guter Lagerung 4-6 Jahre, andere nur zwei oder ein Jahr.

Die landläufige Meinung ist, dass Saaatgut grundsätzlich in einem lebenden Anbau existieren muss. D.h. Samen müssen vor Ablauf der Keimfähigkeit angebaut und reproduziert werden, damit man weiterhin auf diese Samen zurückgreifen kann. Dies trifft auch durchaus für einige Samen zu.

Samendatenbanken

Vornehmlich größere Universitäten archivieren auch Saatgut schützenswerter Pflanzen. Das dabei zu beinahe 100% eingesetzte Verfahren nennt sich Kryogenik. Bei diesem Prozess wird der Samen gereinigt und anschließend auf ein Minimum alle Feuchtigkeit entzogen. Danach werden die Samen in flüssigem Stickstoff konserviert.

Dieses Verfahren garantiert eine Haltbarkeit von mehreren Jahrzehnten. Nach etwa 40 Jahren weist das auf diese Weise konservierte Saatgut noch eine Keimfähigkeit von etwas mehr als 50% auf.

Der Wert ist nicht schlecht, aber dennoch nicht ausreichend für einen ruhigen Schlaf. Warum? Das Verfahren ist sehr aufwändig und bedarf ständiger Betreuung und verursacht laufende Kosten.

Besser als die Uni

Nun, das stimmt nicht ganz, denn das Verfahren mit dem ich meine Sämereien haltbar mache stammt auch von einer Universität, der Universidad Politécnica de Madrid (UPM). Hier wurde im Rahmen einer Studie Saatgut konserviert, das nach 40 Jahren noch immer 98,4% seiner Keimfähigkeit behielt. Die Prognostizierte Aufrechterhaltung dieser Keimfähigkeit mit dem Verfahren ist mehr als 100 Jahre.

Die Quelle dieses Verfahrens findet Ihr hier bei einem Bloggerkollegen. Dieser Blogger verwendet Glas und Autogen-Sauerstoffbrenner zur Konvservierung. Dieses Verfahren wende ich jedoch nicht an.

Die Keimfähigkeit von Samen leidet beim sogenannten „Atmen“ des Samens. Das Atmen beginnt meist unter Zuführung von Wärme und Feuchtigkeit. Das Verfahren basiert daher darauf auf einfache Art folgende drei Rahmenbedingungen in einem optimalen Bereich zu halten

  • Wasser
  • Sauerstoff
  • Hitze

Vorbereitung

Ich verwende für mein Archiv einige spezielle materialien, die im Gegensatz zu einem Autogen-Brenner ein deutlich vereinfachtes Handling und auch niedrigere Kosten aufweisen.

  • Samenfeste Samen hervorragender Qualität oder eigene entsprechend präparierte Samen.
  • Kunstoffreagenzgläser aus Polystyrol mit LAMELLEN (!!) Stopfen
  • Chemiefreie Bastelwatte
  • Regenerierbares Silika Gel Orange mit Farbindikator
  • Spezielle Blechdosen (Gebäckdosen) mit Gummidichtung

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Neben dem finanziellen Aspekt hat meine Entscheidung natürlich auch einen technischen Hintergrund. Dieser Hintergrund ist der Wasserdampfdiffusionsfaktor. Dieser Faktor muss in Relation zu einer ruhenden Luftschicht der Dicke des eingesetzten Materials betrachtet werden.

Bei Polystyrol liegt dieser Faktor bei 100.000, bei Metallen und Glas bei unendlich. Polystyrol ist im Vergleich zu anderen Materialien wie Beton oder Holz schon sehr gut, aber nicht ausreichend für ein Langzeitarchiv.

Polystyrol mit 1mm Durchmesser hat also dieselbe Wasserdampfdurchlässigkeit wie 1000 Meter dicke ruhende Luftschicht (100.000 * 1mm). Das ist schon gut, aber wasserdicht kann man ein Gefäß erst ab einer Luftschicht von ca. 3000 Meter bezeichnen. D.h. entweder man besorgt sich sehr dickes Polystyrol, oder improvisiert etwas.

Meine Improvisation besteht aus einem luftdichten Blechbehälter. Dieser liefert die 100% Gasdichte, während die Reagenzgläser die „Grundsicherung“ und die Organisationsfunktion übernehmen. Das kann aber auch ein Glas mit dichtem Schraubverschluss oder ein „Einweckglas“ mit Verschlusspangen sein.

Achtung! Schraubverschlussgläser schließen NICHT Wasserfest, wenn der Inhalt nicht erhitzt wurde. Es wäre also Besser von dieser Option abzusehen.

Durchführung

Geben Sie den Samen in ein Kunststoffreagenzglas. Achten Sie auf kleine Risse im Glas, da Polystyrol schnell splittert. Rissige Gläser bitte entsorgen, nicht kleben. Das Glas darf max. 1/3 bis 1/2 gefüllt sein. Anschließend drücken Sie etwas Watte mit einem Bleistift in das Glas.

Auf die Watte geben Sie Silika Gel, bis oben noch ca. 0,5 cm Abstand zum Rand bleibt. Dann stopfen Sie noch etwas Watte auf das Silika-Gel. Das ggf. gesättigte blaue Gel kann auf diese Weise ausgetauscht werden, ohne den Samen mit auszukippen.

Markieren Sie das Glas mit einer fortlaufenden Nummer. Vermerken Sie dieselbe Nummer auf der Samentüte oder schreiben Sie eine eigene Samenkarte und vermerken dort diese Nummer. Stellen Sie das Glas mit dem Stopfen nach unten in die Blechdose. und verschließen Sie die Dose.

Kontrollieren Sie die Samen mind. 1x jährlich auf Verfärbungen im Silikat-Anteil.

Ich wünsche euch viel Erfolg und Glück auf diesem Weg in unsere Zukunft.

Wissen ist Macht, Macht schafft Freiheit und Freiheit macht uns stark!